Am 3. Juli 2021 fand in der Neuerburgstrasse in Köln-Kalk ein Vernetzungs- und Aktionstreffen von Klier Initiativen statt. Zentrale Forderung: Eine umweltgerechte Sozial- und Stadtentwicklung für Kalk.
Seit Jahren läuft für das ehemalige Industrie-Areal im Bereich Hallen Kalk, Dillenburgerstr., Wiersbergstr. ein Planungsverfahren. Unter anderem plant die Stadt eine bis zu achstöckige Bebauung auf der Brache an der Neuerburgstraße. In Kalk regt sich Widerstand gegen eine weitere Verdichtung im ohnehin schon viel zu dicht bebauten Stadtteil.
Gemeinsam mit der Bürger*innen-Initiative Mehr Grün in Kalk, dem InHaus, Kidicall Mass Köln, dem Kulturhof Kalk e.V., dem Linken Zentrum Kalk, der Pflanzstelle und dem Vision e.V. riefen die Kalker NaturFreund*innen zu einem autofreien Tag auf der Neuerburgstraße in Kalk auf.
Im Aufruf heißt es: „Wir wollen nicht mehr tatenlos dabei zusehen, wie unser Stadtteil immer weiter verdichtet und versiegelt wird. Hunderte neuer Wohnungen sind in den letzten Jahren in Kalk entstanden. Dabei wird die bereits defizitäre Fläche an Freiraum pro Einwohner*in ohne Rücksicht auf Verluste und ohne angemessenen Ausgleich weiter beschnitten.
Während neben einem leeren Parkhaus ein neuer Parkplatz gebaut wird, Kulturräume weggeplant und Orte für Kinder- und Jugendliche geschlossen werden, stehen wir vor verschlossenen Zäunen der wenigen städtischen Freiflächen in Kalk.“
Viele Menschen kamen den Tag über. Kinder nutzten die Straße als Spielplatz. Viele der Erwachsenen beteiligten sich an einem Spaziergang durch das Gelände, bei dem Verteter*innen der beteiligten Gruppen erklärten, was auf dem riesigen Areal bisher geplant ist.
Der Kölner Stadtanzeiger schrieb über den Aktionstag u.a.:
„Ein Feld im … Gitter .. ist ungefähr 3,5 Quadratmeter groß, 40 davon liegen auf der Neuerburgstraße aus. Die Besucher … können sich probeweise darin positionieren und stellen dann fest: Viel ist das nicht. (…) „3,5 Quadratmeter Grünfläche stehen jedem Bewohner des Stadtteils Kalk durchschnittlich zur Verfügung, stadtweit sind es durchschnittlich ungefähr 40 Quadratmeter“, sagt Joachim Römer… „Kalk ist in den vergangenen Jahren gewaltig in Vorleistung gegangen, was den Wohnungsbau angeht, jetzt muss sich bei den Grünflächen eine Menge tun.“
„Man kann den Eindruck bekommen, dass einigen Leuten in Politik und Verwaltung vollkommen gleichgültig ist, was mit Kalk passiert“, schimpft Meryem Erkus vom Kulturhof. Gerade in Kalk lebten doch zahlreiche Menschen, die nicht die finanziellen Mittel hätten, mal kurz raus aus der Stadt zu fahren, gerade die bräuchten doch unbedingt Freiflächen… Stattdessen werden dauernd weitere Flächen versiegelt“, so Erkus.“
Die Auseinandersetzungen in Kalk für mehr Klimagerechtigkeit, gegen die weitere Versiegelung von Böden und für eine Stadtteilentwicklung, die die Interessen der sozial benachteiligten Bewohner*innen in den Mittelpunkt stellt gehen weiter!